Mehr Wille, mehr Selbstvertrauen, mehr Tore: Blau-Weiß Gerwisch wirft Eintracht Gommern mit einem 4:0 aus dem Kreispokal
Copyright © Volksstimme 2017 Von Stefan Graf
Gerwisch l Was war am Sonnabend nur los mit dem SV Eintracht Gommern? War das Team von Olaf Worschech gedanklich schon im Halbfinale oder im Landesklasse-Heimspiel gegen den SV Fortuna II, was am kommenden Wochenende stattfindet? Gut möglich. Vielleicht wurde die vermeintlich kleinere Hürde Gerwisch nach drei ungeschlagenen Spielen in Folge etwas auf die leichte Schulter genommen und von einigen Spielern bereits im Kopf übersprungen. Wie auch immer. Dem Tabellenersten der Kreisoberliga ist die Überraschung geglückt - die 45-minütige Überzahl dürfte dabei geholfen haben, dennoch standen bis zur 2:0-Pausenführung jeweils elf Spieler auf dem Platz.
Was dem Gastgeber sehr zu Gute kam, war die eigene Effektivität während der ersten Halbzeit - gepaart mit dem unbändigen Willen, dem favorisierten Aufsteiger ein Bein zu stellen. „Das war schon beeindruckend, wie alle über 100 Prozent hinaus gegangen sind. Keiner wollte ausgewechselt werden“, lobte SG-Trainer Rene Pinske die geschlossene Mannschaftsleistung. Gerwisch war gieriger, hatte mehr Zug zum Tor und war mit Haut und Haaren bei der Sache. Mit zwei gut herausgespielten Toren wurde der Grundstein für das Weiterkommen relativ früh gelegt.
Gommern fand keine richtige Antwort, ließ sich stattdessen auf Diskussionen ein. Stefan Schulz sah nach verbalen Auseinandersetzungen mit den Zuschauern Gelb-Rot und erwies seiner Mannschaft damit einen Bärendienst. Zwischendurch scheiterte Felix Hoffmann vom Punkt an Torhüter Marco Pranke.
In Unterzahl rückte Kevin Schulz nach vorn, um das Spiel der Gäste anzukurbeln. Doch spätestens nach Jonas Laues Tor zum 3:0 (49.) war Gommern mental gebrochen. Für Blau-Weiß ergaben sich nun immer mehr Räume und Chancen. „Wir hätten deutlich höher gewinnen können“, so Pinske, der allerdings auch eingestand: „Hätte der Elfmeter gesessen, wäre der Spielverlauf vielleicht ein anderer gewesen.“ Da Gerwisch aber auch noch das vierte Tor erzielte, darf die Pinske-Elf vom Pokalfinale träumen.
Gerwisch: Pranke – Hoppe, Krause, Laue (90., Deckert), Sehr, Lisak, Gruner, Kirchberg, Falk (85., Köthnig), Matthe (88., Merten), Fritz
Gommern: Bellach – Schmidt (64., Weber), Simon, Panwitz, Mentzel, Bea, S. Schulz, K. Schulz, Degener, Sindermann, F. Hoffmann (81., Wacker)
Tore: 1:0 Maik Hoppe (9.), 2:0, 3:0 Jonas Colin Laue (22., 49.), 4:0 Hoppe (78.); SR: Christian Berthold, Saskia Köppe, Conny Seidler, ZS: 85